Hart am Rande der Saaleaue, eine kleine Wegstunde östlich der rauchenden Leunaschlote, liegt das kleine Dörfchen Wüsteneutzsch. Man erreicht es, wenn man sich bei Kreypau über die Saale setzten lässt und durch Kreypau in östlicher Richtung weiterwandert.
Die aufragenden Schleusenmauern vor Wüsteneutzsch weisen einen anderen Weg.
Das alte Eutzschlitz oder Eutzsch war durch Kriegswirren im ausgehenden Mittelalter wüst geworden (so entstand der Name das wüste Eutzsch- heute kurz Wüsteneutzsch).
Diese alte Slawensiedlung mag früher größer gewesen sein.
Im Dreißigjährigen Kriege (1618- 1648) wurde sie noch einmal gänzlich zerstört und lag lange Jahrzehnte in Trümmer."

(Wüsteneutzsch einst und jetzt- Karl Heineking- unser Merseburger Land- 1957)


Heute, 720 Jahre nach der ersten schriftlichen Erwähnung des Ortes Wüsteneutzsch,
strahlt das kleine Dorf mit seinen ca. 65 Einwohnern, mal ein paar mehr, mal ein paar weniger, in seiner ganzen Pracht. Mitten im Dorf, am Dorfplatz- auch unter der Eiche genannt,steht das Feuerwehrhaus, welches von so manchen Ereignissen und Feiern berichten kann.
Wird man nach seinem Wohnort gefragt und fällt der Name Wüsteneutzsch, erinnert sich
so mancher gleich an den schönen Badesee und Campingplatz. Wurden am Badesee
Wüsteneutzsch Strand- und Neptunfeste gefeiert, viele sonnige Stunden genossen.
Das ist inzwischen viele Jahre her. Seit 1990 verwaltet das gesamte Terrain das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg. Der Ursprung des Badesees jedoch war ein ganz anderer.
Im Jahre 1927 wurde beschlossen den Saale- Elster- Kanal zu bauen.
Dessen Verlauf sollte sich von der Saale in Kreypau, entlang Wüsteneutzsch, weiter Richtung Günthersdorf bis nach Leipzig erstrecken. Während dieser Zeit entstand die Siedlung in Wüsteneutzsch für die Arbeiter, welche an der Erbauung des Schiffshebewerks beteiligt waren.
Durch den 2. Weltkrieg kam der Bau zum Erliegen.


Richtung Bad Dürrenberg/ Schladebach findet man den Floßgraben, dessen Aufgabe einst darin bestand, Holz aus dem Saale- Holz- Landkreis/ Thüringen hier her zu flößen.


Auch einen Stausee findet man hier ganz in der Nähe. Dieser wurde in den 70er- Jahren
von der LPG zu Bewässerung der Felder angelegt.


Das Kießwerk findet man Richtung Schladebach gelegen. Die erschöpften Flächen sind
inzwischen zu wunderschönen Landschaftsschutzgebieten geworden.


Für uns als Bewohner sowie für die Besucher ist und bleibt Wüsteneutzsch ein kleines gemütliches Dorf, mit viel Charme, einer gesunden Altersstruktur und einem großen Zusammenhalt.

Ortsansichten

Die Geschichte von Wüsteneutzsch